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'Gott, Anwalt der Schwachen'
Gebet von Sylvia Bukowski
Gott, Anwalt der Schwachen:
du hast dein versklavtes Volk begleitet,
als es aus Ägypten floh.
Du hast sie sicher durch das Meer geführt,
sie in der Wüste bewahrt vor Durst und Hunger,
und ihnen das Land der Verheißung erschlossen.
Wir legen dir die Flüchtlinge unserer Zeit ans Herz:
Viele von ihnen ertrinken im Meer,
werden in die Wüste getrieben, um dort zu sterben.
Kein Staat Europas will sie haben,
überall stoßen sie auf geschlossenen Grenzen,
und ihr Traum eines besseren Lebens zerbricht.
Wir bitten dich: erbarme dich über sie,
und schaff ihnen tatkräftigen Beistand,
auch unter uns.
Gott, Liebhaber des Lebens:
Du hast die beiden Hebammen Pua und Sifra in Ägypten gesegnet,
als sie dem Pharao widerstanden
und todgeweihte Kinder am Leben ließen.
Segne auch heute die mutigen Menschen,
die sich dem Zeitgeist widersetzen,
Geflüchteten das Leben retten
und für deren Rechte eintreten.
Viele von ihnen werden diffamiert,
von Machthabern unter Druck gesetzt,
manche mit harten Strafen bedroht.
Wir bitten dich:
Stärk du ihnen den Rücken
Und stell ihnen andere an die Seite,
die sich wirksam mit ihnen verbünden,
darunter auch uns.
Gott, du bist geduldig und gnädig,
und hast dich nicht abbringen lassen,
deinem Volk in der Wüste die Treue zu halten,
obwohl sie dir Mühe und Ärger machten.
Pflanz deine Geduld und Großherzigkeit
auch in die Menschen,
die in Europa Geflüchteten helfen.
Manche Erwartungen werden enttäuscht,
und es kommt zu Konflikten, die Kräfte rauben.
Wir bitten dich:
Lass sie trotz allem nicht resignieren.
Erhalte den Willen zu Verständigung,
und zu einer bunten Gesellschaft,
auch bei uns.
Gott, der du Herzen wandeln kannst,
vertreib mit deinem heiligen Geist
den Ungeist von Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus,
der Europa zu spalten droht.
Stärke alle Initiativen,
die den Zusammenhalt fördern
und der Menschlichkeit dienen,
auf dass überall Gerechtigkeit und Frieden wachse
nach deiner Verheißung.
Sylvia Bukowski
Seit die ungarische Regierung im Sommer 2018 die Ausschreibung von EU-Fördermitteln zurückzog, ist die weitere Finanzierung des Integrationsprojekts "Kalunba" gefährdet. Im Interview spricht Mitbegründerin Dóra Kanizsai über den aktuellen Stand - und wo die Mittel am meisten fehlen.
Seit Jahren unterstützt die Reformierte Kirche in Ungarn mit der Organisation Kalunba Integrationsprojekte in der Flüchtlingsarbeit. Ein Großteil der Projekte wird finanziert über EU-Fördermittel aus dem sogenannten AMIF (Asyl-, Migrations- und Integrationsfond). Zum Juli 2018 ist ein Großteil der finanziellen Mittel weggebrochen. Es geht um Fördermittel in Millionenhöhe.
Ein tiefer Riss geht durch die Reformierte Kirche von Ungarn. Die Kirchenleitung sieht das Thema 'Flucht und Migration' durchaus kritisch. Die Menschen in den kirchennahen Hilfswerken dagegen und auch der gesamte Arbeitsbereich „Ökumene“ der Reformierten Kirche engagieren sich mit Liebe und Herzblut für die Menschen, die hier als Flüchtlinge ankommen.
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