Gibt uns deinen Geist, der tröstet, verbindet, und Neues schafft

Gebet nach 7 Wochen Corona Krise


© Pixabay

Von Sylvia Bukowski

Gott, du weißt, was uns bewegt:
wir haben uns daran gewöhnt,
einander nur auf Abstand zu grüßen,
aber wir sehnen uns nach einem Händedruck,
nach einer Umarmung.

Wir nähren uns von den guten Worten und von der Musik,
die wir online empfangen,
aber wünschen so sehr,
endlich wieder miteinander
singen und beten und feiern zu können.

Gott, du kennst unsere Gedanken:
obwohl wir einsichtig sind,
und alles befolgen,
was dem Schutz von Leben dient,
rebellieren wir zugleich gegen die Beschränkungen.
Wir wollen endlich das Leben zurück,
das wir kennen,
wollen wieder planen können,
wieder reisen,
wieder zusammen sein
ohne Angst.
Gott, wir wollen, dass dieser Albtraum endlich vorbei ist!

Aber wir fürchten auch,
was dann kommen wird:
Wie wird unsere Stadt, unser Land, unsere Welt dann aussehen?
Werden die alten Konflikte aufflammen,
der alte Hass, die alte Gier?
Und wie werden wir den vielen begegnen,
für die nichts vorbei ist,
deren Existenz ruiniert ist,
die weiter trauern um die Menschen,
die sie an Corona verloren haben,
die für sich keine Zukunft sehen.

Gott,
schreib in unser Herz die Lektion
des Zusammenhalts und der Solidarität.
Weite unseren Blick über unsere Grenzen hinweg
für die, die nicht aufgefangen werden
in ihrem Elend,
die auf Hilfe warten zum Überleben
und auf Menschen,
die sie achten in ihrer Würde.
Du Liebhaber des Lebens,
Wir bitten dich,
dass die Erfahrungen dieser Zeit
uns wachsen lassen
im Vertrauen auf dich
und im Achthaben auf andere Menschen.
Gib uns deinen Geist,
der tröstet, verbindet, und Neues schafft.


Sylvia Bukowski