Start ins Karl-Barth-Jahr 2019

Eröffnungsfeier in Basel


Der Karl-Barth-Preis ging in diesem Jahr an den Schweizer Juristen Bernhard Christ © Johannes Voigtländer

Zum 50. Todestag fand am Montagabend die Verleihung des Karl-Barth-Preises statt.

„Seine Begabung war es, Christenmenschen mit seiner Theologie zu begeistern und sie selbst zu eigenständig denkenden Theologinnen und Theologen zu machen“, sagte Martin Engels, Moderator des Reformierten Bundes in seiner Begrüßung in der Aula der Universität Basel. „Karl Barth, ein Theologe, der den Dialog mit vielen suchte und es nicht nur verstand, viel zu schreiben, sondern seine Theologie für viele verständlich zu machen.“

Der Karl-Barth-Preis ging am selben Abend Jahr an den Schweizer Juristen Dr. Dr. h.c. Bernhard Christ. In seiner Laudatio begründete Kirchenratspräsident Lukas Kundert (Basel), Christ sei „Vollblut-Jurist“, und „Vollblut-Theologe“. Er habe sich beim Erforschen und Bewahren von Barths Erbe verdient gemacht. Der mit 10.000 Euro dotierte Karl-Barth-Preis wird alle zwei Jahre überreicht. Die Union Evangelischer Kirchen (UEK) zeichnet damit ein herausragendes theologisch-wissenschaftliches Werk oder ein Lebenswerk aus.

Mit dem Karl-Barth-Jahr 2019 erinnern Evangelische Kirchen europaweit an den „Kirchenvater“ des 20. Jahrhunderts. Im Verlaufe der kommenden Monate finden zahlreiche Veranstaltungen zum Gedenken an Karl Barth statt. So auch das Symposium „Genosse Pfarrer – Der politische Karl Barth“ in Bonn (31.1.-1.2.2019). Auf der Webseite des Reformierten Bundes finden sich zahlreiche weiterführende Informationen und Arbeitsmaterialien zu Karl Barth.

Zudem wurde am Montag in der Universitätsbibliothek Basel die Ausstellung „Professor, Prediger, Provokateur“ zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ausstellung ist dort bis zum 8. März 2019 zu sehen.


Karl Barth starb am 10. Dezember 1968, im Alter von 82 Jahren in Basel. Dort wurde er am 10. Mai 1886 auch geboren. Ohne Promotion und Habilitation wurde Barth 1921 auf einen Lehrstuhl für „Reformierte Theologie“ an der Universität Göttingen berufen. 1925 erhielt er einen Ruf nach Münster, 1930 an die Universität Bonn. Mit Karl Barths Auslegung des Römerbriefs 1919 begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Später stellte sich Barth gegen den Nationalsozialismus. Weil er 1935 dort aus dem Dienst entlassen wurde, wechselte er nach Basel, wo er bis zu seinem Tod lebte.


tvo/ime