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Menschenrechtler: Europa schätzt arabischen Frühling falsch ein
Europäer übersähen eine «anti-christliche, anti-westliche Bewegung« im islamischen Nordafrika
In Nigeria selbst tue Präsident Goodluck Jonathan entschieden zu wenig gegen den Terrorismus von Boko Haram, sagte Ike, der Priester und Gründer des Katholischen Instituts für Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden im nigerianischen Enugu ist.
Ausserdem seien Polizei und Armee durchsetzt mit radikalen Muslimen, die bei Angriffen auf Christen beide Augen zudrückten oder die Täter sogar unterstützten. Zudem würden die «nigerianischen Taliban», wie Boko Haram sich selbst nenne, von Extremisten und Waffenlieferungen aus dem Ausland unterstützt.
Armut und mangelhafte Bildung zählt Ike zu den Hauptgründen für die gefährliche Entwicklung. «Wenn die Leute arm sind, dann glauben sie an irgendeine Ideologie, die ihnen verkauft wird. Wenn Leute keine Schule besuchen, dann können sie nicht irgendeiner Unwissenheit begegnen, also intellektuell und akademisch, dann sind sie einfach käuflich.» Boko Haram heuere gezielt Jugendliche an, die keine Ausbildung und keinen Job haben, und infiltriere sie mit Ablehnung und Hass gegen alles Westliche, Demokratische und gegen Andersgläubige.
Trotz aller Gewalt, so der Kirchenmann, müsse der interreligiöse Dialog weitergehen. Die Christen im Land müssten den Präsidenten unterstützen beim Kampf gegen Boko Haram. Ike setzt weiter auf Dialog und Vernunft und hofft auf «einen gemeinsamen Kampf mit liberalen Muslimen gegen die fanatischen Extremisten, die einen Islam herbeibomben wollen, der die elementaren Rechte des Menschen aushebelt».
Der Beitrag im Deutschlandfunk zum Hören und Nachlesen: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1647264/
Quelle: ref.ch / 9. Januar 2012