Christi Himmelfahrt - Abwehr einer kosmischen Entfremdung der Menschen

Gedanken zum Bekenntnis ''aufgefahren in den Himmel''

von Friedrich-Wilhelm Marquardt

Der Mensch winzig klein verloren in den unendlichen Weiten des Kosmos - ein Gefühl modern wie antik. Diese menschliche Erfahrung "halt- und heimatlos" im All verloren zu sein, deutet der Theologe Friedrich-Wilhelm Marquardt (1928-2002) als "heidnisches" Gefühl "kosmischer Verlorenheit". Das christliche Bekenntnis, Jesus sei "aufgefahren in den Himmel" wehre dieser "kosmischen Entfremdung".

In seinen kurzen Erläuterungen zum Glaubensbekenntnis (Gott Jesus Geist & Leben, 65f.) schreibt Marquardt:

"Die kosmische Ferne, in der Menschen sich halt- und heimatlos taumeln sehen, spiegelt etwas davon wider, dass Nichtjuden sich von Hause aus 'ohne Christus, ferngehalten vom Bürgerrecht Israels, fremd den Bündnissen der Verheißung' und damit eben 'ohne Hoffnung und ogne Gott', nur #in der Welt' kennen (Eph 2,12) - in kosmischer Verlorenheit.
Hier bekommt das christliche Bekenntnis, Jesus sei 'aufgefahren in den Himmel', einen überragend modernen Sinn. Es besagt, dass er nicht nur erdgebunden wirkte, er durchmaß auch die unendlichen Räume des alls (wie vorher das 'Reich des Todes' 'unten') und wehrte damit einer kosmischen Entfremdung der Menschen. Wo dieser Mensch Jesus Wege findet, ist Weg für Menschen überhaupt gebahnt. Menschen können sein, wo sonst mythologische 'Geister der Luft' (Eph 2,2) einer Anwesenheit von Gott und Menschen Widerstand leisten."

Quelle:

Friedrich-Wilhelm Marquardt
Gott
Jesus
Geist & Leben

TVT-Medienverlag 2005
2. durchgesehene und korrigierte Auflage
88 Seiten, Preis: 7,00 Euro
ISBN 3-929128-38-1

Gott Jesus Geist & Leben

Der Berliner Theologe Friedrich-Wilhelm Marquardt (1928-2002) hat während eines Aufenthaltes im Krankenhaus (1999) eine kurze Erläuterung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses verfasst, gegliedert in die drei Hauptstücke: "Gott - Jesus - Geist und Leben". Marquardt durchdenkt darin "Christsein und kirchliche Lehre heute". Er schöpft dabei aus seiner intensiven Zuwendung zu den biblischen und jüdischen Quellen.Seine Aufzeichnungen hat er selber so überschrieben: "Ein kleiner Katechismus zur Selbstvergewisserung über das Christsein und die kirchliche Lehre heute: nach Auschwitz. Den Gemeinden Jesu zur Stärkung - der Öffentlichkeit zur Information." Was Marquardt auf 43 Blätter notiert hat, liest sich wie die Summe seiner Arbeit als Prediger und Theologe - wie 43 Aphorismen einer christlichen Glaubenslehre.
TVT-Medienverlag 2005
2. durchgesehene und korrigierte Auflage
88 Seiten, Preis: 7,00 Euro
ISBN 3-929128-38-1


bs, 16. April 2012