Globale online Bibliothek für Theologie: GlobeTheoLib

www.globethics.net/gtl

Ein einzigartiges und ambitiöses theologisches Web-Angebot wurde am 23. September vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und Globethics.net in Genf gestartet. Ziel ist es, das globale Ungleichgewicht in den Zugangsmöglichkeiten zu Forschungsmaterialien im Bereich Theologie und verwandten Disziplinen abzubauen.

Die Globale Digitale Bibliothek für Theologie und Ökumene (GlobeTheoLib) bietet Hunderttausende von Artikeln, Dokumenten und anderen wissenschaftlichen Materialien, auf die angemeldete Teilnehmer/innen überall auf der Welt via Internet kostenlos zugreifen können:

http://www.globethics.net/de_DE/web/gtl

„Die Zeit für ein neues Modell des ökumenischen Austauschs theologischer Ressourcen ist gekommen, um die weltweite Christenheit für das 21. Jahrhundert fit zu machen“, erklärte ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit.

GlobeTheoLib verfolgt das Ziel, neue digitale Modelle des Informationsaustauschs einzusetzen, um theologischen Stimmen und Beiträgen aus dem globalen Süden über nationale, kulturelle und konfessionelle Barrieren hinweg Gehör zu verschaffen und sie zugänglicher zu machen.

Die online-Bibliothek nutzt die elektronische Plattform von Globethics.net, einer in Genf ansässigen Organisation, die bereits mehr als 650 000 Volltextdokumente in ihrer globalen digitalen Bibliothek für Ethik verwaltet.

Abbau von Ungleichgewichten

Prof. Dr. Christoph Stückelberger, der Gründer und geschäftsführende Direktor von Globethics.net, bezeichnete GlobeTheoLib als entschlossenen Versuch, das Ungleichgewicht im globalen Wissenstransfer abzubauen.

„GlobeTheoLib nutzt das Potenzial des Internets, um für die theologische Forschung und Ausbildung neue Möglichkeiten der globalen Vernetzung und des internationalen digitalen Informations- und Datenaustauschs zu erschließen“, erklärte Stückelberger.

GlobeTheoLib eröffnet den Zugang zu Zeitschriften, Büchern, Ausbildungsmaterialien, Doktorarbeiten und anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu Theologie und Ökumene. Sie gibt angemeldeten Teilnehmern/innen ferner die Möglichkeit, ihre eigenen Dokumente und Veröffentlichungen einzustellen, um sie anderen weltweit zugänglich zu machen und sich mit ihnen auszutauschen.

Das Projekt wird von einem Netzwerk unterstützt, dem Vereinigungen theologischer Bibliotheken und Dachverbände theologischer Hochschulen sowie Missionsorganisationen, Stiftungen, regionale ökumenische Organisationen und weltweite christliche Gemeinschaften angehören. Es wurde vom Programm des ÖRK für Ökumenische theologische Ausbildung (ETE) mit initiiert und geplant.

„GlobeTheoLib bietet eine neue und kreative Gelegenheit, den Austausch theologischer Perspektiven zwischen den schnell wachsenden Kirchen im globalen Süden sowie mit Kirchen und theologischen Einrichtungen im Norden zu fördern“, erklärte Pastor Dr. Dietrich Werner, der internationale Projektkoordinator für ETE.

Die von GlobeTheoLib verwalteten Dokumente stammen primär aus vier Quellen: kommerziellen Verlagen, von denen GlobeTheoLib Veröffentlichungen im Abonnement bezieht, um diese angemeldeten Teilnehmern/innen zugänglich zu machen; schnell wachsenden offenen Dokumentenservern (so genannten Open Access repositories); Partnereinrichtungen, die ihre eigenen Materialien via GlobeTheoLib zur Verfügung stellen; und angemeldeten Teilnehmern/innen, die ihre eigenen Dokumente einstellen können.

Die technische Einrichtung der beiden digitalen Globethics.net-Bibliotheken ist von Pointsoftware in Zürich vorgenommen worden, einer Firma, die sich auf online-Bibliotheken und Datenmanagement spezialisiert hat.

Dem Ökumenischen Rat der Kirchen gehören 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche.

Globethics.net ist ein globales Netzwerk, das den Austausch von Erkenntnissen und Forschungsergebnissen zu Ethik und ethischen Werten zwischen Fachleuten, Institutionen und Einzelpersonen fördert und dessen Internationales Sekretariat seinen Sitz in Genf hat.


23. September 2011