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Ägypten: EED fordert demokratischen Wandel
Ficker: ''Wir müssen die Menschen in der arabischen Welt dabei unterstützen, eigenständige politische Lösungen und Wege zu finden''
Gleichzeit fordert der EED mehr Engagement der deutschen Politiker insgesamt beim Thema Ägypten. „Die Menschen am Nil brauchen weitere, klare Signale, dass Deutschland die Demokratiebewegung in Ägypten unterstützt“, sagt Rudolf Ficker, Vorstand des EED.
Der EED halte Dirk Niebels Vorschläge zur Unterstützung der Reformen in der arabischen Welt für den richtigen Weg. Zudem begrüße er das überfällige Ende der deutschen Waffenlieferungen an Ägypten. Die Bundesregierung könne jetzt zeigen, dass sich ihre Welt- und Wirtschaftspolitik an den Menschenrechten und einer freien, friedlichen Zivilgesellschaft orientiere. "Hier fehlt bislang noch eine klare Aussage der deutschen Politik. Gerade nach einem friedlichen Umsturz braucht Ägypten unsere Solidarität", so Ficker. "Die Menschen in Ägypten kämpfen für eine lebenswerte und freie Gesellschaft. Europa muss anerkennen, dass dies nur nach dem Ende der Mubarak-Regierung möglich ist."
Hier dürfe Deutschland nicht Fehler der Vergangenheit wiederholen, beispielsweise aus Angst vor Unsicherheit und Instabilität. "Wir müssen die Menschen in der arabischen Welt dabei unterstützen, eigenständige politische Lösungen und Wege zu finden", so Ficker. Die jetzige Demokratiebewegung in Ägypten müsse die Chance haben, sich zu entwickeln, um nachhaltig an politischen Prozessen im Lande teilzunehmen.
Der EED unterstütze seit über zehn Jahren christliche Partnerorganisationen, die sich für die Entwicklung der Zivilgesellschaft, den Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften und das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen einsetzten. "Genau diese Ansätze und die Zivilgesellschaft im Lande müssen jetzt gestärkt werden", sagt Rudolf Ficker. "Wir sehen, dass aktuell in Ägypten Moslems und Christen gemeinsam für die Freiheit auf die Straße gehen." Diesen friedlichen, selbstbestimmten Umsturz gelte es zu stärken.
Pressemeldung des EED, 8. Februar 2011